Mit der richtigen Ausrüstung trotz extremer Temperaturen die Natur genießen
Die Temperaturen steigen, die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel – wen lockt es da nicht hinaus in unsere wunderschöne Natur? Doch im Hochsommer gibt es einige zusätzliche Dinge zu beachten, damit Ihre Wanderung ein unvergessliches Erlebnis wird. Dabei ist eine gute Planung der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben für Sie 9 wichtige Tipps:
1. Wahl der Route
Bei der Auswahl von Schwierigkeit, Länge und Steigung Ihrer Route sollten Sie sich immer an dem schwächsten Mitglied Ihrer Gruppe orientieren. Das ist besonders wichtig, wenn Sie mit Kindern unterwegs sind. (Werfen Sie auch einen Blick auf unsere 5 Tipps zum Wandern mit Kindern)
Besonders wenn es sehr heiß ist, sollten Sie darauf achten, dass große Teile Ihrer Wanderstrecke im Schatten liegen und Sie vor allem während der heißesten Mittagszeit nicht extrem exponierte Streckenabschnitte zurücklegen müssen.
2. Die richtigen Schuhe
Wenn Sie eine längere Wanderung geplant haben, sind gut sitzende Socken und geeignetes Schuhwerk unerlässlich. Nichts ist schlimmer, als sich schon im ersten Abschnitt der Wanderung Blasen zu holen und dann den Rest der Tour mit schmerzenden Füßen zurücklegen zu müssen, oder im schlimmsten Fall Ihren Ausflug sogar vorzeitig abbrechen zu müssen. Vor allem aber muss der Schuh den Anforderungen der Tour entsprechen. Wer nur über Wiesen und in Wäldern wandert braucht definitiv einen anderen Schuh als jemand, der sich in alpines oder hochalpines Gelände wagt. Um Ihnen die Wahl der richtigen Schuhe zu erleichtern, wurden von Meindl – bereits im Jahr 1976 – die Schuhe nach in verschiedene Anwendungsgebiete unterteilt.
3. Die passende Kleidung
Bei Wanderungen in großer Hitze sollten Sie besonders auf atmungsaktive, schnell trocknende Kleidung achten. Meiden Sie Baumwolle und Synthetik-Fasern und wählen Sie weite, lockere Kleidung, die auch nach mehreren Stunden noch angenehm zu tragen ist. Vor allem wenn Sie weite Strecken ohne Beschattung zurücklegen müssen, sollten Sie auf eine gute Kopfbedeckung nicht verzichten. Besonders zu empfehlen sind Hüte mit breiter Krempe, die zusätzlich zum Gesicht auch den Nacken schützen.
4. Wetter
Achten Sie bei der Planung Ihrer Wandertour auf jeden Fall auf den Wetterbericht und denken Sie auch am Tag Ihres Aufbruchs daran, sich noch einmal zu vergewissern, dass das Wetter wirklich hält. Besonders im Gebirge kann das Wetter schnell umschlagen und innerhalb kürzester Zeit kann aus strahlendem Sonnenschein ein Sommergewitter entstehen. Behalten Sie also während der Wanderung die Wetterlage im Auge und vergessen Sie nicht, eine Regenjacke in Ihren Rucksack zu packen, auch wenn Sie sie am Ende nur als Sitzunterlage für Ihre Verschnaufpausen nutzen. Vorsicht ist besser als Nachsicht!
5. Startzeit
Der frühe Vogel fängt den Wurm! Selbst wenn es Ihnen schwerfällt, sollten Sie versuchen, morgens zeitig aufzubrechen, solange es noch kühl ist. Dadurch können Sie bereits einen guten Teil Ihrer Wanderstrecke zurücklegen, bevor die Sonne zu hochsteht und die Temperaturen das Vorankommen zusätzlich erschweren.
6. Wasser
Ein erwachsener Mensch sollte täglich ca. 2,5 Liter Wasser zu sich nehmen. Bei extremen Temperaturen und körperlicher Anstrengung steigt dieser Wert, da der Körper über den Schweiß ständig Flüssigkeit verliert. Denken Sie daran, einen genügend großen Vorrat an Wasser mitzunehmen und diesen über die Tour einzuteilen. Achten Sie auch darauf, dass Sie entlang Ihrer Wanderroute an Raststätten oder Almhütten vorbeikommen, wo Sie Ihre Reserven wieder auffüllen können.
Während Ihrer Wanderung sollten Sie immer wieder kleinere Schlucke Wasser trinken. So sorgen Sie für eine konstante Hydrierung Ihres Körpers und vermeiden ein Unangenehmes Völlegefühl das auftreten kann, wenn Sie größere Mengen auf einmal zu sich nehmen.
Expertentipps: Legen Sie am Vortag halbgefüllte (!) Wasserflaschen in den Gefrierschrank und füllen Sie sie am Morgen vor der Wanderung mit Wasser auf. So bleibt Ihr Wasservorrat länger kühl und erfrischend. Sollten Sie mit dem Auto zum Start Ihrer Wanderroute fahren, lassen Sie auch eine Flasche Wasser in Ihrem Fahrzeug zurück, damit Sie bei der Rückkehr zum Auto auf jeden Fall genug zu trinken haben.
7. Verpflegung
Beim Schwitzen verliert Ihr Körper nicht nur Wasser, sondern auch notwendige Mineralien, wie Natrium und Kalium. Es ist daher sinnvoll, zusätzlich zu Ihrem Wasservorrat ein oder zwei isotonische Sportgetränke in Ihren Rucksack zu packen, um Ihren Mineralhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Den gleichen Effekt erreichen Sie übrigens auch mit salzigen Snacks, wie Brezeln oder mit Müsli- oder Fitnessriegeln.
Wie beim Wasser ist es auch hier sinnvoll, mehrere kleine Pausen mit kleinen Mahlzeiten einzulegen. Für die Mittagszeit planen Sie im Idealfall eine längere Rast im Schatten, vielleicht sogar mit einer Einkehr in einem kleinen Gasthaus oder einer Almhütte, ein. Bei diesen Pausen hat Ihr Körper die Chance sich abzukühlen während der Schweiß trocknet und Ihre Muskeln können sich erholen, damit Sie dann mit neuer Energie in die nächste Etappe ihrer Wanderroute starten können.
8. Sonnenschutz
Denken Sie daran, dass Ihr Körper im Durchschnitt etwa 10 Tage braucht, um sich an die hohen Temperaturen im Sommer anzupassen. Starten Sie also erst mit ein paar kürzeren, entspannten Spaziergängen in der Sonne, bei denen sich Ihr Körper akklimatisieren kann, bevor Sie sich auf eine große Wandertour einlassen. Zusätzlich ist eine gute Sonnencreme im Sommer unerlässlich. Als Richtwert gilt für Wanderungen über 2 Stunden ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Sie sollten die Sonnencreme etwa 15 Minuten vor Beginn der Wanderung auf alle exponierten Körperstellen auftragen und nach maximal 2 Stunden erneuern – wenn Sie stark schwitzen ist es sinnvoll, schon nach kürzerer Zeit Ihren Sonnenschutz wiederaufzufrischen.
Haben Sie extrem empfindliche Haut, sollten Sie langärmelige Kleidung und einen Hut mit breiter Krempe für längere Wanderungen in der Sonne in Betracht ziehen. Vergessen Sie nicht, dass mit steigenden Höhenmetern auch die Stärke der UV-Strahlung zunimmt und Sie gegebenenfalls Ihren Sonnenschutz anpassen müssen. Besonders wichtig ist hier auch die Wahl einer guten Sonnenbrille, da UV-Strahlung auch die Netzhaut schädigen kann. Wir empfehlen eine Sonnenbrille der UV-Filterkategorie 3, mit der 80 – 90% der Sonnenstrahlung gefiltert werden können.
9. Sicherheit
Wie bei allen Wanderungen gilt: Sicherheit geht vor! Sollten Sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt unwohl fühlen, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl auftreten, dann machen Sie eine Pause. Setzen Sie sich in den Schatten, trinken Sie etwas und geben Sie Ihrem Körper die Chance, sich zu erholen. Wanderungen bei großer Hitze stellen eine extreme Herausforderung für Ihren ganzen Organismus dar, also achten Sie auf die Zeichen Ihres Körpers und überanstrengen Sie sich nicht – die nächste Gelegenheit für einen Wanderausflug kommt bestimmt!