Wandern im Winter – Unsere 7 besten Tipps für Ihren Ausflug

Wandern im Winter –Header – Paar hinterlässt Spuren in verschneiter Winterlandschaft

Was gibt es Schöneres, als an einem sonnigen Wintertag die kalte, frische Luft einzuatmen und dann die ersten, tiefen Abdrücke im glitzernden Schnee zu hinterlassen? Fernab von den sommerlichen Menschenmassen, ungestört durch Mückenschwärme, nur man selbst und die unberührte, schneebedeckte Landschaft. Damit dieser Traumausflug ins Winterwunderland zur Realität wird, haben wir hier unsere 7 besten Tipps zum Wandern im Winter für Sie zusammengesammelt.

1. Kleiden Sie sich in Schichten

Im Winter sollten Sie sich die Zwiebel zum Vorbild nehmen. Tragen Sie mehrere Schichten übereinander, können Sie sich immer ideal an die vorherrschenden Temperaturen anpassen.

Als unterste Schicht empfiehlt sich leichte Funktionsunterwäsche, die den Körper vor dem Auskühlen schützt, danach kommen je nach Temperatur ein bis drei Schichten zur Isolierung und zum Schluss eine wasserdichte Jacke, die vor Wind, Regen und Schnee schützt.

Wandern im Winter –Wanderer trägt Kleidung im Zwiebellook

2. Packen Sie Handschuhe und Mütze ein

Unser Kopf ist das Körperteil, über den wir am meisten Körperwärme verlieren. Deshalb sollten Sie immer an Ihre Mütze denken, um ein zu schnelles Auskühlen zu verhindern. Auch unsere Finger sind besonders kälteempfindlich: sie gehören zu den Bereichen, die am schnellsten von Frostbeulen betroffen sind.

Zusatztipp: Beim Wandern im Winter kann es je nach Route und Dauer der Tour sinnvoll sein, für den Notfall auch eine Ersatzhaube und Ersatzhandschuhe einzupacken. Stellen Sie sich vor, sie verlieren auf einer eisigen Stelle den Halt, rutschen ab und bleiben erst mehrere Meter weiter liegen. Im besten Fall ist jetzt nur Ihre Kleidung nass, im schlimmsten Fall haben Sie sich verletzt und müssen nun in der Kälte auf Rettung warten. Natürlich geht niemand bei einem einfachen Spaziergang vom Schlimmsten aus, aber es macht durchaus Sinn, zumindest alle Optionen im Hinterkopf zu behalten und gut vorbereitet zu sein.

Wandern im Winter –Junge Wanderin mit Mütze und Handschuhen

3. Wählen Sie die richtigen Schuhe

Solange Sie bei Ihrem Spaziergang auf gut geräumten Straßen unterwegs sind, kommen Sie wahrscheinlich mit normalen, rutschfesten Winterschuhen gut voran, doch sobald Sie die Abenteuerlust packt und Sie auf weniger befestigten Pfaden durch den Schnee wandern möchten, brauchen Sie feste, wasserdichte Winterschuhe, am besten mit höherem Schaft, damit nicht so leicht Schnee von oben in den Schuh fallen kann.

Zusatztipp: Falls Sie vorhaben, durch tieferen Schnee und über unwegsameres Gelände zu wandern, ist es vorteilhaft, gleich auch Gamaschen und Grödel einzupacken. Gamaschen sind wasserdicht und werden über den unteren Teil der Hose und den oberen Teil der Schuhe gezogen. Dadurch verhindern sie, dass Schnee eindringen kann.
Grödel funktionieren wie Schneeketten für Ihre Schuhe. Sie bestehen meist aus Ketten mit spitzen Zacken, die mit einem flexiblen Gummiband einfach über Ihren Wanderschuh gezogen werden. Dadurch passen sie auf verschiedene Schuhe und sind auch für unterschiedliche Schuhgrößen geeignet.

Mit dieser Ausrüstung können Sie sich auch an eisige Wege und steileres Terrain wagen.

Wandern im Winter – Meindl-Winterschuhe mit Grödeln

4. Vertrauen Sie auf Wanderstöcke

Auch wenn es sich am Anfang etwas ungewohnt anfühlen mag: Wanderstöcke sind im Winter ein tolles Hilfsmittel, das Ihnen das Vorwärtskommen im Schnee auf unebenem Untergrund enorm erleichtert. Besonders gut geeignet sind verstellbare Stöcke, die Sie beim Auf- und Abwärtsgehen kürzer oder länger machen können.

Zusatztipp: Wenn Sie durch tiefen Schnee gehen, macht es Sinn, Stöcke mit großen Tellern zu wählen, die weniger tief einsinken.

Wandern im Winter –Wandererin mit Stöcken

5. Denken Sie an Sonnenschutz

Sonnencreme ist vermutlich nicht der erste Gegenstand, der Ihnen beim Packen Ihres Rucksacks für eine Winterwanderung einfällt. Trotzdem ist es notwendig, Ihre Haut und vor allem Ihre Augen zu schützen, denn Schnee reflektiert bis zu 90 Prozent der kurzwelligen UV-Strahlen – im Gegensatz zu 20 Prozent bei schneefreiem Boden – und erhöht damit die Gefahr von Sonnenbränden und Schneeblindheit. Tragen Sie deshalb noch vor Beginn Ihrer Wanderung eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor auf und packen Sie Ihre Sonnenbrille ein.

Zusatztipp: UV-Strahlen und Sonnenstrahlen sind nicht dasselbe! Auch an trüben Tagen dringt schädliche UV-Strahlung durch die Wolken und wird vom Schnee verstärkt. Wir empfehlen Ihnen deshalb, neben einer guten Sonnencreme auch eine Sonnenbrille aus der Schutzklasse 4 (steht auf dem Brillenbügel) zu wählen, die Ihr Auge vor Streustrahlung von unten, oben und den Seiten schützt.

Wandern im Winter –Wandererin mit Sonnenbrille

6. Packen Sie ein warmes Getränk ein

Beim Wandern im Winter sollten Sie – wie bei jeder anderen Wanderung auch – darauf achten, dass Sie Ihren Körper mit genügend Flüssigkeit versorgen. Als Richtlinie gilt: 1 Liter Flüssigkeit für 2 Stunden Wandern. Wenn Sie im Schnee unterwegs sind, ist es sinnvoll, auf warme Getränke wie Tee oder Kakao zurückzugreifen. Diese helfen dabei Sie warm zu halten und sorgen mit ihrem Zuckergehalt auch noch dafür, dass Ihre Energiereserven aufgeladen werden.

Wandern im Winter – Mann mit Thermoskanne

Zusatztipp: Während Kaffee zwar auf jeden Fall dafür sorgt, Sie aufzuwärmen und Ihre Stimmung zu heben, hat er auch den negativen Nebeneffekt, dass er Ihren Körper dehydriert. Deshalb sollten Sie ihn – wenn überhaupt – nur in kleinen Mengen zu sich nehmen und lieber auf andere Getränke zurückgreifen.

7. Planen Sie Ihre Wanderung sorgfältig

Wie bei allen Wanderungen sollten Sie sich im Vorhinein Gedanken über das Wetter, Ihre Route und den genauen Zeitplan machen. Denken Sie daran, dass Sie beim Stapfen durch den Schnee länger brauchen werden als normal und dass Sie im Winter weniger lang Tageslicht zur Verfügung haben. Für den Notfall kann es von Vorteil sein, eine Stirnlappe oder eine Taschenlampe in Ihren Rucksack zu packen.
Geben Sie vor dem Aufbruch zu Ihrer Wanderung jemandem Bescheid und informieren Sie ihn darüber, wohin sie gehen, wann sie zurück sein werden und ab wann er Hilfe schicken soll, falls Sie sich nicht, wie verabredet, zurückmelden.

Wandern im Winter –Gruppe von Winterwanderern macht ein Selfie

Wandern im Winter ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, um sich das ganze Jahr über fit zu halten, sondern bietet auch eine Chance, sich zu überwinden, seinen Komfortbereich zu verlassen und neue Seiten an sich selbst zu entdecken. Aber wie bei allen Ausflügen in der Natur gilt: Passen Sie auf sich auf und treffen Sie alle nötigen Vorkehrungen, um ihre Wanderung so sicher wie möglich zu gestalten! So steht Ihrem Abenteuer im Schnee nichts mehr im Wege!

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