Auf die Schuhgröße kommt’s an

Wie finde ich die passende Schuhgröße?

Die richtige Schuhgröße ist gerade beim Wandern essentiell, leisten doch die Füße beim Berggehen die meiste Arbeit. Mit einer Druckstelle wird das Gehen schnell zur Qual und langfristig kann auch die Fußgesundheit massiv darunter leiden. Doch wie findet man die passende Schuhgröße?

Unser erster Tipp dazu lautet: Gehen Sie in den Fachhandel und lassen Sie sich dort ausgiebig beraten. Unsere Fachhändler sind alle bestens geschult und wissen ganz genau, worauf es ankommt. Wer es allerdings selbst auch genau wissen will, für den haben wir 3 Tipps:

  1. Der passende Wanderschuh für meinen Einsatzbereich
  2. Die Vermessung der eigenen Füße
  3. Das Feststellen der richtigen Schuhgröße

Der passende Wanderschuh für meinen Einsatzbereich

Was will ich mit meinem Bergschuh machen? Welches Gelände will ich damit bezwingen? Welchen Herausforderungen muss der Schuh stand halten? Das sind jene Fragen, die man sich VOR dem Schuhkauf unbedingt stellen sollten. Die Meindl Anwendungsgebiete geben schnell Aufschluss, welcher Schuh sich für welche Unternehmung am besten eignet. Bereits 1976 überlegte sich Alfons Meindl diese Einteilung, die heute fast Allgemeingültigkeit beim Schuhkauf hat. Hier finden Sie weitere Informationen und eine genaue Beschreibung der einzelnen Anwendungsgebiete.

Die Vermessung der eigenen Füße

Wenn Sie schon vor dem Schuhkauf eine Ahnung haben wollen, welche Größe die passende ist, können Sie Ihre Füße mit ein paar einfachen Handgriffen vermessen:

A) Messen Sie die Länge Ihrer Füße

  1. Legen Sie ein Blatt Papier mit Kontakt an eine Wand.
  2. Stellen Sie sich mit Ihrem Fuß auf das Papier. Achten Sie darauf, dass die Ferse die Wand locker berührt und dass Ihr Fuß in einem rechten Winkel von der Wand wegsteht.
  3. Machen Sie nun einen Strich bei der längsten Stelle Ihres Fußes. Je nach Fußform kann dies der große Zeh, aber auch der zweite oder mittlere Zeh sein.
  4. Um die Fußlänge zu ermitteln, messen Sie den Abstand zwischen Markierung und Blattrand.
  5. Führen Sie den Vorgang mit Ihrem zweiten Fuß durch, denn manchmal sind Füße unterschiedlich lang. Wenn Sie auf ein anderes Ergebnis kommen, nehmen Sie den größeren Wert.

B) Fußgröße ≠ Schuhgröße

In dieser Schuhgrößentabellen wird die Fußlänge auf die Leistenlänge der jeweiligen Schuhgröße übersetzt. Dies bedeutet noch nicht, dass dies auch die richtige Schuhgröße bei Bergschuhen darstellt.

Dazu ein konkretes Beispiel: Wenn Sie mit einer gemessenen Fußlänge von 285 mm einen Schuh der Größe UK 10 wählen, dann stehen Sie vorne und hinten exakt an den Innenwänden des Schuhs an. Es bleibt also kein Millimeter Platz übrig. Wenn Sie nun bei einer ausgiebigen Bergtour mehrere Stunden bergab gehen, kann es bei dieser Größenwahl passieren, dass Sie blaue Zehen bekommen, weil Sie mit jedem Schritt, vorne an den Schuh anstoßen.

Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, bei Bergschuhen ca. eine Nummer größer zu wählen, als durch ihre Fußlänge ermittelt.

Beachten Sie bitte, dass die Größenzuordnung in dieser Form nur eine Orientierung zur Wahl der passenden Größe ist. Ob ein Schuh am Ende wirklich auf Ihren Fuß passt, müssen Sie durch gründliches Probieren selbst herausfinden.

C) Eine Orientierung zur Passform: Die Fußbreite

Sie können über unseren Modellfilter die Modelle nach Ihrer Weite gliedern. So können Sie die Modellauswahl anhand Ihrer Fußform und anhand Ihrer subjektiven Präferenzen einschränken. Beachten Sie bitte, dass die Zuordnung der Passform nur eine Orientierung zur Wahl des passenden Schuhs ist.

Das Feststellen der richtigen Schuhgröße

Wenn Sie gewünschten Schuh nun probieren, empfehlen wir Ihnen, die Schuhe einer gründlichen Trageprobe zu unterziehen und sich dafür genügend Zeit zu nehmen.

Der Sohlentest – eine Orientierung für die richtige Länge und Breite

Achten Sie beim Probetragen darauf achten, dass Ihr Schuh nicht zu klein – aber auch nicht zu groß – ausfällt.  Um dies optisch zu überprüfen, hilft ein Blick auf das Fußbett bzw. die Innensohle:

  1. Nehmen Sie dafür die Innensohle aus dem Schuh (Hinweis: Die Sohle lässt sich bei allen Meindl Schuhen, außer den Pure Freedom Modellen entfernen).
  2. Wenn Ferse und Sohlenrand auf einer Ebene liegen, sollte das Fußbett, vorne an den Zehen ca. 1 cm bzw. einen Finger breit Platz haben. Dies liegt daran, dass Sie die Bergschuhe ja nicht nur zum Bergauf – sondern auch zum Bergabsteigen verwenden und durch die Abwärtsbewegung der Fuß ein Stück nach vorne rückt.

Das Fußbett bzw. die Innensohle gibt Ihnen auch eine Orientierung über die Passform. Steht ihr Fuß seitlich stark über die Innensohle hinaus, so ist der Schuh wohl zu schmal. Wenn noch viel Platz an der Seite vorhanden ist, kann es sein, dass Sie im Schuh schwimmen und er zu breit ist. Es ist möglich, dass schon eine halbe Nummer größer oder kleiner die gewünschte Veränderung in der Weite bringt – denn der Leisten wächst mit jeder Schuhgröße sowohl in die Länge als auch in die Breite. Wichtig ist eine gute Ausgewogenheit zwischen Länge und Breite. Sollte das nicht der Fall sein, denken Sie daran: Nicht jeder Schuh passt auf jeden Fuß.

Ein Bergschuh sitzt dann gut, wenn Ihr Knöchel solide umschlossen ist, keine Druckstellen an Vorfuß, Zehen, Rist oder Spann zu spüren sind. Besonders wichtig ist, dass Ihre Ferse keinen »Schlupf« hat, sondern kompakt sitzt und damit keine Anfälligkeit für Blasen bietet.

Weitere Infos und Tipps zum Thema Anprobe

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